Das Feuerwehrwesen hat in Brullsen Tradition

Anfangs (ca. im Jahre 1800) bestand eine Löschgemeinschaft aus den Gemeinden Brullsen, Hohnsen, Brünnighausen und Neustadt (heute Hachmühlen angegliedert). Löschgerät war eine Vier-Mann-Handdruckspritze als Pferdegespann mit Standort im Spritzenhaus an der Brücke (damals Hof Nr. 28/ heute Brullser Str. 9) in Brullsen. Doch anstatt einer freiwilligen Feuerwehr und ihren Mitgliedern, bestand diese Löschgemeinschaft als Pflichtfeuerwehr zum Schutze und der Bekämpfung von Bränden, in den damals zumeist noch sehr leicht entzündlichen Fachwerkhäusern. Im Jahre 1881 traten die Gemeinden Hohnsen und Brünnighausen, 1902 die Gemeinde Neustadt aus der Löschgemeinschaft aus.

Die Brullser Feuerwehr war nun eigenständig und musste teils neu ausgerüstet werden: 1907 wurde das Spritzenhaus neu gebaut (an die gegenüberliegende Strassenseite der Brullser Str. 28). 1910 wurde eine neue Handdruckspritze angeschafft: Modell Rendsburg Grösse 5.

In Brullsen wurde die Pflichtfeuerwehr weitergeführt, dh. jeder männliche Einwohner hatte ein oder zwei Jahre seinen seinen Feuerwehrdienst abzuleisten, bis 1933 die Freiwillige Ortsfeuerwehr gegründet wurde.

Nach dem 2. Weltkrieg ging es Mitte 1946 mit dem Feuerwehrdienst in Brullsen weiter und 1951 wurde die alte Handdruckpumpe durch eine gebrauchte Motorpumpe ersetzt. Schon 1957 wurde eine diesmal fabrikneue Tragkraftspritze angeschafft, eine Magirus 8/8 mit nachgerüsteter Injektionsentlüftung und VW-Industriemotor mit Kurbelstarter. Da diese aber noch in einem Anhänger zum Einsatzort transportiert wurde, wurde 1968 ein Tragkraftspritzenfahrzeug der Firma Hanomag bewilligt und geliefert. Die Besatzung des TSF bestand aus dem Maschinisten, dem Gruppenführer und vier Mannschaften. Untergebracht war dieses Fahrzeug und übriges Material im alten Spritzenhaus an der Brücke, das auch mittlerweile mit einer zentralen Alarmsirene auf dem Dach montiert versehen war.

Anfang der 80er Jahre zog die Feuerwehr in das neugebaute Feuerwehrgerätehaus an der „alten Schule“ (erbaut 1936) um. Das alte Spritzenhaus wurde kurz darauf abgerissen.

Ende der 80er Jahre bekam die Freiwillige Feuerwehr Brullsen ein neues Fahrzeug. Dieses mal ein TSF der auf der Grundlage eines Merzedes-Benz Transporters mit Doppelschiebetür, welches von der Firma MURER umgebaut wurde. Etwa 4 Jahre später dankte die alte Tragkraftspritze ab und wurde feierlich durch eine moderne Rosenbauer TS mit BMW Boxermotor und Elektroanlasser ersetzt. Da mit dem neuen Fahrzeug und verschärfter Sicherheitbestimmungen das Feuerwehrgerätehaus allmählig zu klein wurde, wurde mit dem Umbau und Anbau der Gerätehalle begonnen. Dieses geschah weitstgehent in Eigenleistung der Mitglieder da für einen Neubau die Mittel in der Stadtkasse fehlten.

Der Spielmannszug

Eine leider sehr kurze Episode in der der Brullser Feuerwehr begann mit der Gründung des Spielmannszugs im Jahre 1934. Er bestand aus drei Trommlern und 6 Pfeiffern, die Instrumente stiftete die Feuerwehr und geübt wurde im Clubzimmer der Gasthauses. Doch wie so vieles endete auch dieses Vorhaben im Laufe des 2. Weltkrieges. Da die allgemeinen Probleme nach Kriegsende ein Wiederaufleben verhinderten.

lit. Quelle:
2. Brullser Chronik
Heideking / Handrejk